Archiv für den Autor: Cornelia Wedler

Süßer Tragant

Suesser_TragantZur Zeit macht es so viel Spaß, in die Natur zu gehen, weil alles so üppig sprießt und jedesmal finde ich was Neues und lerne ein neues Kräutlein kennen. Ein ganz besonderes ist – wie ich finde – der süße Tragant (heißt auch Bärenschote). Die Blätter und Blüten davon schmecken richtig süß, wie ich es von einem Kraut nie erwartet hätte. Es eignet sich prima, um Smoothies mit sauren Beeren wie roten Johanniesbeeren zu süßen. Bei dem Rezept im Bild hab ich rote Johannisbeeren, Wiesen-Labkraut und Salat mit dem süßen Tragant aufgemöbelt.

Wiesen-Bärenklau

Wiesen-BaerenklauDieses Kraut ist was ganz besonderes: die Blüten und Samen des Wiesen-Bärenklaus haben ein ganz intensives Aroma nach Grand Manier und ergeben mit Melone und Salat einen ganz besonderen Smoothy. Die Samen sind noch intensiver im Geschmack wie die Blüten, so dass 3 Blütendolden und eine Samendolde für eine Mixerfüllung genügen. Die Blätter des Wiesen-Bärenklaus dürfen nicht mit hinein, die können nur gekocht verspeist werden.
Wie auch bei der wilden Möhre (siehe https://www.facebook.com/photo.php?fbid=10202152390751395&set=a.10202016123584801.1073741829.1237352529&type=1&theater) muss man beim Sammeln sehr vorsichtig sein und nur ernten, wenn man ganz sicher ist, weil Verwechslungsgefahr mit dem Schierling oder der Hundspetersilie besteht, die giftig sind. Dass es unzählige Pflanzen mit solchen weißen Doldenblüten gibt, macht die Sache nicht gerade einfacher. Ein sicheres Erkennungsmerkmal sind die Blätter, die wie Bärentatzen geformt sind und der Duft der Blüten, der an Orangenlikör erinnert.
Aber es lohnt sich – eine tolle Pflanze!

Junger Brokkoli, Kresse, Staudensellerie

Brokkoli_Kresse_SellerieEin Experiment: auf dem Markt ist der erste frische Brokkoli erhältlich mit noch ganz kleinen Röschen und viel Grün außenrum. Das Grün vom Brokkoli (die Röschen kamen später in die Gemüsepfanne) zusammen mit etwas jungen Staudensellerie und einem Bund Kresse (auch beim Kräuterweiberl auf dem Markt erstanden) vermixt zu einem Gemüse-Grünsmoothy ergibt ein interessantes Geschmackserlebnis. Ich hab dann noch eine halbe Gurke und einen Apfel dazugegeben, weil die Kresse doch ziemlich viel Schärfe abgibt. Beim Trinken kommt man sich so vor, als würde man von innen durchgepustet. Ob das jedermanns Sache ist vermag ich nicht zu beurteilen, aber ich würde es wieder tun.

Baldrian

Baldrian

Neu in meinem Kräuterportfolio: der Baldrian. Er hat eine recht markante Blattform und die Blätter sind gegenständig angeordnet mit einem recht großen Abstand zwischen den einzelnen Blattpaaren. Der Stängel ist innen hohl. Ich bin mal gespannt, ob die berühmt beruhigende Wirkung eintritt und werde das mal für einen Fußballspiel-Smoothy heute abend ausprobieren :-)

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Die Wirkstoffe, die für die berühmte Heilwirkung des Baldrians verantwortlich sind, stecken hauptsächlich in der Wurzel, weswegen der Baldrian auch als Heilpflanze anerkannt ist. Trotzdem ist die ganze Pflanze eßbar und wurde auch traditionell in der Küche verwendet und auch die ganze Pflanze enthält die Wirkstoffe, allen voran die Valerensäure, auf die die gewünschten Wirkungen zurückgehen, wenngleich in niedrigerer Dosierung als die Wurzel. Der lateinische Name Valeriana referiert darauf: valere bedeutet gesund. Die Wirkung des Baldrians ist übrigens weniger einschläfernd, als ich das immer glaubte, sondern eher konzentrationsfördernd und gleichzeitig beruhigend und ausgleichend für das Gemüt. also zumindest hab ich das heute morgen nachgelesen. Der Baldrian galt früher sogar als Allheilmittel. Um das alles auszuprobieren, muss ich aber erst noch mehr Baldrian ernten gehen. Ich selbst hab nach dem Genuss eines Baldriansmoothies, der Blätter und Blüte von einer Pflanze enthalten hat, geschlafen wie ein Engelchen, aber das tue ich sonst auch. Und beim Fußball gestern abend hab ich mich doch aufgeregt, trotz der Baldrianblüten und -blätter.

Minze und Beeren

Minze_BeerenMinze gibt es zahlreiche, alle sind essbar, wenngleich eher als Gewürz denn als Basis. Links im Bild ist die Rossminze, die weniger würzig ist und weniger Wirkstoffe hat als andere Sorten. Minze passt wunderbar zu Beeren, hier mit roten und schwarzen Johannisbeeren, Stachelbeeren, Scheinerdbeeren und einer guten Handvoll Blätter all dieser Beerensorten vermixt.

Wilde Möhre

Wilde_MoehreDie wilde Möhre ist die Pflanze, aus der unsere heute bekannten Möhren oder Karotten gezüchtet wurden, wie der Name vermuten lässt. Sie gehört zu den Doldenblütlern. Davon gibt es eine ganze Menge und einige – wie der Schierling oder die Hundspetersilie – sind giftig. Darum darf man sie nur pflücken, wenn man ganz sicher ist, denn sie sind leicht zu verwechseln. Praktischerweise hat sie ein unverkennbares Merkmal. In der Mitte hat die weiße Blütendolde eine einzelne schwarze Blüte (der Mohr, woher auch der Name rührt), wie im rechten Bild zu sehen. Diese dient dazu, Fliegen zum Bestäuben anzulocken, die sich am liebsten dort niederlassen, wo schon andere Fliegen sind. Von weitem sieht diese kleine schwarze Blüte wirklich wie eine Fliege aus. Ziemlich clever von der Pflanze. Die Blätter der wilden Möhre ähneln denen unserer Zuchtkarotten und duften auch so, sind aber anders angeordnet am Stengel. Sie wächst auf Wiesen, dort wo auch Rotklee, Schafgarbe oder das echte Labkraut zu finden sind.
Die wilde Möhre ist reich an Inhaltsstoffen und fördert u.a. die Sehkraft. Schmecken tut sie leicht bitter-scharf und recht gut, zum Beispiel in dieser Kombi: 1 Handvoll Blütendolden, 1 Handvoll Blätter, 1 Apfel und eine halbe Salatgurke. Das Rezept aus dem Buch „Wilde grüne Smoothies“ (https://www.facebook.com/photo.php?fbid=10201697693584250&set=a.10201690676848836.1073741827.1237352529&type=1&theater) hätte auch noch ein Stück Ingwer vorgesehen, was ich glatt vergessen habe. Macht aber nichts, da die Kräutlein auch so schon pikant genug schmecken.