Archiv für den Monat: April 2014

Brennnessel zum Zweiten: mit Löwenzahn und Avocado

Brennnessel_Loewenzahn_AvocadoNochmal Brennessel: das Rezept lautete 1 Handvoll Brennesseln, 1 Handvoll Löwenzahn und eine halbe Avocado. Das war für mich ungenießbar. Ok, die Avocado war nicht so toll und das man nur richtig reife, gute Früchte verwendet ist total wichtig. Ich hab dann eine halbe Melone und einen Apfel dazugegeben, dann wars ok.

Die Brennnessel

Heute lautet das Thema „Brennessel“. Ich habe gelernt, das die Brennessel unsere wertvollste heimische Pflanze ist. Sie ist Spitzenreiter, was Eiweiß, Kieselsäure (gut für Haut und Gewebe), Eisen und vor allem Chlorophyll (dazu schreib ich auch nochmal was, wenn ich mich besser auskenne) angeht. Als Beispiel: sie enthält 30x soviel Vitamin C und 50x so viel Eisen wie Kopfsalat (entnommen aus dem Wildkräuterbuch, weiter unten vorgestellt).
Grund genug, sich mit dem Kräutlein zu beschäftigen. Es hat allerdings neben dem bekannten Brenneffekt noch einen gewaltigen Nachteil. Es ist geschmacklich – vorsichtig ausgedrückt – gewöhnungsbedürftig. Aber Aufgeben gilt nicht.
Brennnessel_Ananas_SalatDie ersten Versuche damit – urgghhh. Nachdem mir kürzlich schon mal ein Rezept ganz gut geschmeckt hat (mit Blaubeeren, siehe weiter unten), hab ich heute zum ersten Mal wirklich Erfolg gehabt. Das Geheimnis: nicht mehr als eine Handvoll Brennesseln pro Mixerfüllung, dazu etwas Neutrales wie z.B. Kopfsalat (ich hab einen halben Kopf Grazer Krauthäuptl gehabt) und eine halbe vollreife, saftige Ananas. Das war sehr gut! Also ganz ausgezeichnet sogar!
Wer noch mehr wissen will: die Brennessel wächst das ganze Jahr, nur wenn Schnee liegt, ist Pause. Sie ist ein sogenannter Stickstoffanzeiger, wächst also dort, wo viel Stickstoff (bedeutet: viele Nährstoffe) im Boden sind. Diese vielen Nährstoffe werden dann in die vielen Inhaltsstoffe umgesetzt, was irgendwie logisch ist. Und zum Glück ist mein frisch angetrauter Göttergatte Förster, kennt jedes Pflänzlein beim lateinischen Vornamen und weiß zahlloser solcher Geschichten spannend zu erzählen :-).

Rezeptbuch für grüne Smoothies

Rezeptbuch für grüne SmoothiesIch hab noch ein drittes Buch im Bücherschrank, das war für mich der Sache allerdings weniger dienlich. Dieses ist ein reines Rezeptbuch, die Rezepte sortiert nach Jahreszeiten, was eigentlich klasse wäre. Aber die Rezepte sind mir zu kompliziert, zu viele artfremde Zutaten nach meinem Geschmack und zu viel Obst, kaum Wildkräuter. Was aber toll an dem Buch ist, sind die schönen Fotos und die tollen Dekorationen mit Früchten, Blättern und in schönen Gläsern serviert – zumindest für so einen Dekojunkie wie mich.
Eines der darin häufiger abgebildeten Gläser hab ich kürzlich zufällig entdeckt und natürlich gleich käuflich erworben (von Riedel), das macht echt was her.

Wenn jemand eine Buchempfehlung hat, wäre ich sehr interessiert!

Richtig spannend wird’s, wenn Wildkräuter ins Spiel kommen

Die Sache mit den Grünen Smoothies ist ja denkbar einfach. Man nehme 1-2 Handvoll grüne Blätter aller Art, bissl Obst dazu und etwas Wasser. Drücke auf den Mixerknopf und fertig. Wichtig ist eigentlich nur das Reinheitsgebot, nämlich Blätter, Früchte, Wasser. Sonst nix. Und alles Bio – muss sein.

Bei den Früchten zählen auch Gemüsefrüchte wie Avocados, Fenchel, Tomaten. Beim Grünzeug alles, was genießbar ist: Küchenkräuter wie Petersilie, Kohlsorten, Gemüseblätter wie Spinat oder Mangold, sämtliche Salate natürlich, das Grüne von Gemüsen wie Karottengrün, Kohlrabiblätter, Radieserlgrün.

Buchtipp "Wilde grüne Smoothies"Aber so richtig spannend wird die G’schicht, wenn Wildkräuter ins Spiel kommen. Zum einen ist es wahrlich aufregend (in sämtliche Richtungen) wie die schmecken und zum andern sind sie punkto Inhaltsstoffen unseren Kulturpflanzen baumhoch überlegen. Man liest von Faktoren 10, 50 und sogar 80, wenn es um Vitamine, Mineralien und sekundäre Pflanzenstoffe geht.

Nachdem ich zwar Gänseblümchen einwandfrei identifizieren kann, Löwenzahn auch, dann gehen noch zwei drei andere, und schon wird es eng – hab ich mir auf Empfehlung dieses Buch zugelegt, worin 50 heimische Kräuter mit allem, was man dazu wissen muss, vorgestellt werden (mit ordentlichen Fotos, wo man auch was drauf erkennt) und dazu richtig gute Rezepte, die funktionieren und einfach nachzumachen sind. Ein paar Beispiele sind weiter unten schon zu sehen.

Und so fing alles an

Ich bin wirklich umfassend, nachhaltig und bis in die letzte Zelle von diesen grünen Dingern begeistert und habe das nun jedem, der es hören wollte oder auch nicht, wortreich mitgeteilt. Und mit diesem Buch fing alles an.
Buchcover "Grüne Smoothies"Zufällig in einer Buchhandlung entdeckt, denn als überzeugte Medientotalverweigererin war mir der angebliche Trendbegriff natürlich entgangen. Ich seh den Titel, les den Klappentext und das Vorwort und was ich sah und las, hat eingeschlagen wie der Blitz. Diese Grünen Smoothies waren genau das, was ich mein Leben lang gesucht und vermisst hab. Also Buch gekauft, entschlossen heimmarschiert und gelesen. Inzwischen kann ich es nahezu auswendig. Es ist kompakt geschrieben, ideal für den Einstieg, motiviert und mit einem Arzt als Autor liefert es für meinen Geschmack genau die richtige Menge an notwendigem Hintergrundwissen ohne zu theoretisch oder wissenschaftlich zu werden.

ISBN: 9783833826177
12,99 Euro, von Burkhard Hickisch und Dr. Christian Guth

Kräu­ter­weib­lein 2.0. Ist ein anerkanntes Wort im Duden, keine Beleidigung!
Martina Wassermann

Finde ich großartig! Zumal du mich angesteckt hast. Meine Erfahrungen sind aber noch in den Kinderschuhen (und zwar die ganz, ganz frühen). Ich werde dir also an den … wie sagt man wohl auf fb …“Lippen hängen“ geht wohl schwer.
Lydia Schimpf

Historisch: die allerersten Gehversuche:

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Kräuterweiblein 2.0 – zweiter Ausbildungstag

Zweite Kräuterwanderung

Kräuterweiblein 2.0 – Tag 2 im ersten Ausbildungsjahr

Kräuterweibleins 2.0 zweiter Ausbildungstag:
Wieder Radltour mit gleicher Ausstattung. Die Beute: jede Menge knackigfrischer Vogelmiere, Goldnesseln, Gundermann, Brunnenkresse, Bach-Ehrenpreis und Wiesen-Ehrenpreis, der erste Rotklee (noch zu früh im Jahr dafür), Löwenzahn und Gänseblümchen. Naja, die wachsen ja wirklich überall.
Neu gelernt:

  • auf gedüngte Wiesen und Felder achten, dort nichts pflücken und schweren Herzens daran vorbeigehen. Erkennbar daran, dass z.B. der Löwenzahn gleich doppelt so groß wie sonst ist. Immer an wirklich unberührten Stellen ernten.
  • Gänseblümchen schmecken nussig. Wäre ich im Leben nicht draufgekommen.
  • Brunnenkresse schmeckt zwar vielen Leuten, mir aber gar nicht. Und wenn die hundertmal super für die Krebsvorsorge ist, ich mag’s nicht. Aber gibt ja genug anderes Kraut da draußen.